****** Erneut stellt Mike Patton sein Talent für wahnwitzigen , unkonventionellen Rock unter Beweis. Das zweite Album von Tomahawk verlangt zunächst einiges an Geduld von seinem Hörer, denn normale Gehirnwindungen werden eine Weile brauchen, sich an den surrealen Sound zu gewöhnen. Genau darum wird dieses Album auch keine Verkaufsrekorde brechen, was der Kultfigur Mike Patton nicht viel ausmachen wird. Schon in seinen letzten Projekten wie Fantomas, Mr. Bungle oder the dillinger escape plan , mit denen er vier wirklich geniale Songs aufgenommen hat, zeigte Patton, dass ihm kommerzieller Erfolg ziemlich egal ist. Auf dem gleichen Standpunkt befinden sich seine Bandkollegen, Gittarist Duane Dennison (Jesus Lizard), der Bassist Kevin Rutmains (Melvins, The Cows) sowie Drummer John Stanier (Helmet). Diese innovativen Musikmacher sollte man bei dem ganzen Rummel um Patton nicht vergessen, vielleicht ist deshalb auch der Gittarist Duane offizieller Bandchef. Bei allen suspekten Einflüssen, existiert auch eine gewisse Eingängigkeit in den Songs, die primär durch Mike Pattons Stimme entsteht. Er arbeitet mit all seinen gesanglichen Möglichkeiten, von gediegenen Tönen bis hin zum Stakkato-Gebrüll. Unterstützt werden diese Laute von den unergründlichen, teils unsinnigen Texten Pattons, er liefert Sätze wie „the diaphragm of a nation“ (aus rape this day , der ersten Single-Auskopplung) oder „I am the harelip / give me one more kiss“ (aus harelip) . Zusätzlich werden in die Songs viele Effekte beigemischt, wie beispielsweise das Vogelgezwitscher am Anfang des birdsong. Aus der Reihe fällt der spanische Song desastre natural , der seine ganzen 2:58 min kontinuierlich auf einer ruhigen, schon fast kitschigen Ebene bleibt.
Last edited: 07/03/2007 01:18 |