***** Mitte 2005 - Dream Theater veröffentlichen ihr achtes Album und bieten damit wieder mehr Vielfalt als bei ihrem letzten Studioalbum, dem sehr trashmetal-orientierten "Train Of Thoughts". Dennoch hat der Name "Octavarium" mehr Bedeutung als nur "Acht" und "Variation", doch um mehr über den Titel und die vielen versteckten Anspielungen bei diesem Album zu erfahren, müsst ihr den dazugehörigen Artikel lesen. Für das erste reicht es, wenn ihr das neue Album in eure Anlage schiebt und auf Repeat stellt.Das Album startet mit dem härteren "The Roots Of All Evil", einem weiteren Song aus Mike Portnoys "Anonyme Alkoholiker"-Reihe, bei der er inzwischen bei Schritt Nummer Sechs und Sieben der insgesamt zwölf Behandlungsschritte für den Suchtentzug angelangt ist. Einzelne Melodien und Textzeilen sollten einem also durchaus bekannt vorkommen. Mit dem klavieruntermalten "The Answer Lies Within" beginnt gleich im Anschluss die ruhige Phase des Albums. Das folgende "These Walls" bietet zwar immer wieder optimistische und energiegeladene Ausbrüche, dennoch bleibt die Grundstimmung positiv und relativ ruhig. Mit "I Walk Beside You" steigert sich dies sogar in einem richtig gutgelaunten Refrain, wie man ihn bei Dream Theater schon lange nicht mehr gehört hat. Danach folgt jedoch der Bruch: Mit "Panic Attack" dürfen sich die Musiker und auch die Fans wieder richtig austoben. Bei "Never Enough" benutzt die Band einen Songaufbau der verdammt an Muse erinnert, wobei dies durchaus als kleine Anspielung verstanden werden darf, da der Text tatsächlich von den Musen der Künstler handelt und was ist liegt da näher, als auch den Song durch eine gleichnamige Band inspirieren zu lassen. Danach wird mit "Sacrified Sons" die Stimmung nochmal deutlich gesengt. Thematisch nimmt man sich dem 11. September an und verurteilt den Fanatismus der Religionen. Der folgende 24minütige Schluss- und gleichzeitig Titeltrack des Albums ist in fünf Abschnitte unterteilt und beginnt mit "Someone Like Him" relativ harmlos und steigert sich erst gegen Ende hin um dann nahtlos zum zweiten Teil "Medicate (Awakening)" überzugehen. Bei "Full Circle" wird Tempo und Härte noch mal gesteigert und stellt einen Leckerbissen für alle Fans der progressiven Musik dar. Nach genau 14 Minuten Spielzeit kann man Mike Portnoy im Hintergrund leise "This is where we came in" sagen hören und im Anschluss gibt es eine amüsante und nette Collage aus Texten und Titeln von vergangenen Highlights der Musikgeschichte. Beim folgenden "Intervals" wird dann musikalisch und textlich Bezug auf die sieben vorangegangene Lieder genommen und Mike Portnoy zählt im Hintergrund die jeweiligen Songnummer auf. Die Musik steigert sich immer mehr bis James LaBrie am Ende viermal laut "Trapped inside this Octavarium" in sein Microfon schreit und das Album damit seinen absoluten Höhepunkt erreicht hat. Mit "Razor's Edge" folgt wieder ein ruhiges Outro mit dem letzten freundlichen Hinweis "This story ends where it began", denn tatsächlich ist der letzte gespielte Akkord identisch mit der erste Tonfolge bei "The Root Of All Evil", womit sich der Kreis schließt und der Hörer damit tatsächlich in dem "Octavarium" gefangen bleibt. Musikalisch orientieren sich Dream Theater eher an "Falling Into Infinity" und wird vor allem Fans der härteren Gangart gehörig vor den dickschädligen Kopf stoßen. Doch leider haben die vielen Anspielungen und Querverweise dem Songwriting auch eher geschadet als beflügelt und vor allem beim ersten Hören wird sich so mancher Fan fragen, warum Dream Theater ein so simples Album veröffentlicht haben. Erst, wenn man auf Spurensuche geht und die Feinheiten dieses Albums unter die Lupe nimmt, wird man richtig Spaß an dieser Scheibe finden und kann sich damit tagelang beschäftigen. <br> Last edited: 10/03/2007 19:29 |