** Mit solchem Weichspüler-Softrock - auch bei diesem erst 2005 veröffentlichten Lied - verbinde ich unschöne Erinnerungen an schwüle Sommertage im Jahre 1992 und an das sogenannte "Krokodil", eine genauso unschöne, düstere Kneipe in einem Einkaufszentrums-Untergeschoss, wo irgendwelche fertigen jungen Leute, die damals zwischen 20 und 30 gewesen sind, sich gern aufhielten, um die Tristesse der eigenen Wohnung mit dem eigenen Kind zu vergessen. Ich war da nie zu Gast, fand diese Spelunke aber schon vom Optischen her ganz, ganz übel. Ich kannte ein junges Ehepaar, das da oft abhing und den kleinen Sohn allein daheim gelassen hat, um zwischen gescheiterten Existenzen irgendwelche Lebenslügen zu vergessen. Furchtbare Zustände. Und die haben solche Lieder immer gehört; der junge Mann war ganz verrückt danach, das lief so gut wie immer bei denen. Denke ich an Wolfgang, so hieß er, habe ich immer spontan solche Lieder im Ohr klingen.<br><br>Der Song an sich wäre so schlecht gar nicht mal; ist durchschnittliches Formatradio-Softrock-Gedudel eben, ohne tieferen Gehalt. Nicht mein Gusto, aber für sein Genre bestimmt nichts Unbrauchbares. Angesichts der Erinnerungen aber sind mehr als zwei Sterne nicht drin. |