****** Neben dem Trompetenspiel sollte hier unbedingt ein zweiter Name erwähnt werden, der auch auf dem Cover steht: Gil Evans. Seine Leistung als Arrangeur ist für mich die eigentliche Sensation.<br>Das berühmte Konzert von Aranjuez von Joaquin Rodrigo ist ein Festival an Farben. Es oszilliert die tiefen goldenen Farben Spanien in seinem Werk. Gil Evans hat es geschafft diesem Werk die Farben zu nehmen. Alles wirkt wie in grauer Nacht bzw. in fahlem Mondlicht. Miles Davis' offene Trompete verleiht dem Werk eine tiefgraue Dunkelheit.<br>Im zweiten Teil des Werks greift er zu seinem altbekannten gestopften Trompetenton und Spaniens Landschaft erstrahlt im gleißenden Sonnenlicht. Wärmeluftschlieren und Luftspiegelungen liegen über kargem Boden mit verlassenen Dörfern.<br>Im abschließenden "Solea" spielt Davis mit maurischem Tonfall. Schön und seltsam - seltsam schön.<br><br>Die drei anderen Stücke auf dem Album fallen etwas ab, obwohl das Ende von "Will O' The Wisp" einmal mehr hervorragend arrangiert und orchestriert ist.<br>Sensationell ist, dass dies alles bereits im Jahr 1960 das Licht der Welt erblickte. Sowas wird heute nicht mehr produziert. |